Illesheim – Anfang 2024 hat die Freiflächensolaranlage nördlich des Scheckenbachs die erste Kilowattstunde produziert. Da der Ausbau der Stromnetze mit dem Zubau Erneuerbarer Energien derzeit nicht Schritt halten kann, waren über 780 Abregelungen zu verkraften. Da die Ertragsprognose dennoch erreicht werden konnte, darf die Bürgersonnenenergie nun auf ein erfolgreiches, erstes Betriebsjahr zurückblicken.
Die Freiflächensolaranlage betreiben 77 Bürgerinnen und Bürgern aus der direkten Umgebung gemeinsam im Rahmen des Echten Bürgermodells.
Die Beteiligung der Menschen vor Ort beim Echten Bürgermodell führt dazu, dass der Fokus neben der Erzeugung von Grünstrom auch auf der regionalen Wertschöpfung und dem Klimaschutz liegt. Dies zeigt sich auch in der finanziellen Unterstützung lokaler Projekte sowie gemeinnütziger Organisationen durch die Bürgersonnenergiegesellschaft.
Schon die Errichtung einer Freiflächenphotovoltaikanlage ist für Privatpersonen meist eine unüberwindbare Hürde. Doch damit ist es nicht getan. Die technisch komplexen und sensiblen Anlagen müssen fortlaufend überwacht, gewartet und die erzeugte Energie am Strommarkt verkauft werden. Um einen optimalen Betrieb der Anlagen zu gewährleisten, bedarf es einiger Spezialisten aus Projektentwicklern, Ingenieuren, technischen Betriebsführern und Kaufleuten. Die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Betriebsführer zahlt sich daher für die beteiligten Bürger aus. Unter Regie der Firma Wust – Wind & Sonne konnte der Bürgersolarpark Illesheim die vor Projektbeginn prognostizierte Ausschüttung von Beginn an erfüllen. Dies schafft Vertrauen und bestätigt, dass die Investition in den Bürgerenergiepark eine richtige Entscheidung war.
Im Vergleich zu fossilen Energieträgern bietet die Solarkraft zahlreiche Vorteile für das Klima. Im Jahr 2024 wurden 9.354 Tonnen CO2 eingespart, was es etwa 1.039 Bürgern ermöglicht hat, klimaneutral zu leben. Damit trägt die „Bürgersonnenenergie Illesheim“ dazu bei, den Treibhauseffekt zu verlangsamen.
Ein Solarpark verändert jedoch auch das Landschaftsbild. Um dies auszugleichen, erlaubt es das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) seit 2023 Betreibern, 0,2 Cent pro eingespeiste Kilowattstunde an angrenzende Gemeinden zu zahlen. Die „Bürgersonnenenergie Illesheim“ zahlt diese Abgabe, für die im Jahr 2024 erzeugten, rund 12,5 Millionen Kilowattstunden freiwillig. Zudem profitiert die Standortgemeinde von der Gewerbesteuer als wichtige Einnahmequelle.
Die Standortgemeinde kann mit den Einnahmen aus den Erneuerbaren wichtige und nachhaltige Entwicklungen vor Ort, wie beispielsweise die Vereinsarbeit sowie Sport-, Jugend- und Kulturprojekte fördern.
Zusätzlich setzt die Bürgerenergiegesellschaft auch auf direkte Hilfe und spendet einen Teil des Erlöses an gemeinnützige Organisationen. Der „Zusammenschluss Illesheimer Vereine“ fördert und unterstützt gemeinnützige Vereine aus Illesheim und seinen Ortsteilen. Die Bürgersonnenenergie unterstützt den Verein in diesem Jahr mit einer Spende von 500 €. Wust – Wind & Sonne GmbH & Co. KG erhöht die Spende um 1.000 €, zur Feier des guten Projektstarts. Übergeben wurde die Spende durch Erich Wust (Geschäftsführer, Wust – Wind & Sonne GmbH & Co. KG) an Andreas Horneber (1. Vorsitzender, Zusammenschluss Illesheimer Vereine e. V.) und Günther Seeg (2. Vorstand, Zusammenschluss Illesheimer Vereine e. V.).
Die Kombination aus der Produktion von nachhaltigem Strom, der regionalen Wertschöpfung und dem sozialen Engagement fördert nicht nur die Akzeptanz vor Ort, sondern gibt auch der Energiewende weiteren Auftrieb.
