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Besuch des Bayerischen Wirtschaftsministeriums bei Wust Wind & Sonne in Markt Erlbach

An der Basis hoch hinaus

Eine Delegation des Bayerischen Wirtschaftsministeriums besuchte am 20.06.2024 den Markt Erlbacher Entwickler und Betreiber von Bürgerenergieprojekten Wust Wind & Sonne.

Die Leiterin der Abteilung 9 „Erneuerbare Energien“, Frau Ministerialdirigentin Monika Rau, und ihre Kolleginnen und Kollegen machten sich vor Ort ein Bild über die Herausforderungen, aber auch die Lösungen, die auf dem Weg zu einem klimaneutralen Bayern auf die Akteure warten. Bei einer Firmenvorstellung durch die Geschäftsführer Nadine Paulus, Stefan Paulus und Dr. Bernd Wust konnten die Teilnehmer erfahren, welches Wachstums- und Wertschöpfungspotential die Erneuerbaren gerade auch für den ländlichen Raum mit sich bringen. Das gilt zum einen für die Gemeinden, in denen die Projekte mit echter Bürgerbeteiligung umgesetzt werden. Über 5.500 Bürgerinnen und Bürger haben sich mittlerweile an den Projekten von Wust – Wind & Sonne beteiligt. So sind im Jahr 2023 rund 50 Mio. € Kaufkraft in die Regionen zurückgeflossen. Aber auch die Firma selbst ist im Verlauf von knapp 15 Jahren auf mittlerweile fast 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewachsen. Die ebenfalls anwesende Bürgermeisterin von Markt Erlbach, Dr. Birgit Kress, freute ich darüber, dass in Markt Erlbach so viele qualifizierte Arbeitsplätze geschaffen werden konnten.

Im Anschluss besichtigte die Gruppe die aktuellen Baustellen der Firma in der Umgebung. Die beiden Windräder in Neuhof Hirschneuses, die beiden Windräder in Dietenhofen Herpersdorf und das neue Umspannwerk in Neudorf. Die Teilnehmer konnten sich so ein Bild von den Herausforderungen bei Transport und Montage der großen Anlagen machen. Der Bürgermeister von Dietenhofen, Rainer Erdel berichtete vor Ort über die Effekte der Anlagen für Ihre Gemeinden. Neben den finanziellen Aspekten durch Gewerbsteuer und EEG-Beteiligung hoben beide hervor, dass die umfassende Bürgerbeteiligung im sog. Echten Bürgermodell von Wust Wind & Sonne die Akzeptanz der Anlagen in den Gemeinden sichert. Keine der bislang in Dietenhofen oder Neuhof umgesetzten Anlagen wurde mit Gerichtsverfahren überzogen.

Da der Freistaat Bayern viele Windräder in den großen Wäldern platzieren will, war die Größe des Waldeingriffs am Standort Hirschneuses von besonderem Interesse. Für ein Vorher-Nachher-Bild besichtigte die Gruppe im Anschluss auch die Bestandsanlagen der Bürgerwindenergie Neuhof GmbH & Co. KG. Dort wurde im Anschluss an die Errichtung der Anlagen im Jahr 2016 eine umfangreiche Wiederaufforstung vorgenommen.

Höhepunkt des Termins war die Befahrung einer Anlage in Neuhof. Begleitet durch die Geschäftsführerin Frau Nadine Paulus und abgesichert durch das Betriebsführungsteam konnte Frau Rauh die Aussicht über die Landkreise Neustadt an der Aisch und Ansbach auf knapp 140 m Höhe genießen.

Der Besuch gab den Beteiligten die Gelegenheit für einen umfangreichen Austausch über die aktuellen Herausforderungen, die bei der Umsetzung der Energiewende gerade mit Bürgerbeteiligung bestehen. Derzeit sind das vor allem die komplexen Genehmigungsverfahren und fehlende oder verspätete Netzanschlüsse. Das Ministerium erläuterte den aktuellen Stand der Flächenausweisungen durch die regionalen Planungsverbände und der bayerischen Ausbauoffensive. Ministerpräsident Dr. Markus Söder hatte zuletzt unter anderem die Einführung einer verpflichtenden Kommunal- und Bürgerbeteiligung an Wind- und Solarprojekten angekündigt. Da der Teufel an vielen Punkten im Detail steckt, wollen alle Beteiligten weiter im Austausch bleiben.