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Spendenübergabe an das Tierheim Unternesselbach

Erfolgreiches Windjahr für das Bürgerwindrad Markt Erlbach

Markt Erlbach – Wie stark und wie häufig der Wind weht, können wir nicht beeinflussen. Das vergangene Jahr war daher für die Bürgerwindenergie Markt Erlbach ein echter Erfolg. Das Windaufkommen in der Region lag mit 119 % deutlich über dem üblichen Durchschnitt und markiert damit einen Rekord seit Bestehen des Windrads. 

Seit 2005 betreiben die beteiligten Gemeindebürger die Energieerzeugungsanlage im Rahmen des Echten Bürgermodells. Das Wort „Bürger“ führen Betreiber von Windenergieanlagen inzwischen häufiger im Namen. Meist beschränkt sich die Rolle des Bürgers dabei aber auf die eines Darlehensgebers. Dieser erhält eine regelmäßige Ausschüttung, darf jedoch an den unternehmerischen Entscheidungen nicht mitwirken.

Anders beim Echten Bürgermodell. Hier haben die Bürger direkten Einfluss auf Entscheidungen und können stolz von "ihrem Windpark" sprechen. 

Im Gegensatz zu rein profitorientierten Investoren liegt beim Echten Bürgermodell der Fokus neben der Erzeugung von Grünstrom auch auf der regionalen Wertschöpfung und dem Klimaschutz. Dies zeigt sich auch in der finanziellen Unterstützung lokaler Projekte sowie gemeinnütziger Organisationen durch die Bürgerwindenergiegesellschaft.

Schon die Errichtung eines Windparks ist für Privatpersonen meist eine unüberwindbare Hürde. Doch damit ist es nicht getan. Die technisch komplexen und sensiblen Anlagen müssen fortlaufend überwacht und gewartet, die erzeugte Energie am Strommarkt verkauft werden. Um einen optimalen Betrieb der Anlagen zu gewährleisten, bedarf es einiger Spezialisten aus Projektentwicklern, Ingenieuren, technischen Betriebsführern und Kaufleuten. Die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Betriebsführer zahlt sich daher für die beteiligten Bürger aus. Unter Regie der Firma Wust – Wind & Sonne konnte das Bürgerwindrad Markt Erlbach kontinuierlich die vor Projektbeginn prognostizierte Ausschüttung erwirtschaften. Dies schafft Vertrauen und bestätigt, dass die Investition in den Bürgerenergiepark eine richtige Entscheidung war. 

Die Windkraft hat im Gegensatz zu fossilen Energieträgern zahlreiche, positive Effekte auf das Klima. Allein im Jahr 2023 konnten 2.783 Tonnen CO2 eingespart werden und damit ca. 309 Bürger klimaneutral leben. Das Bürgerwindrad Markt Erlbach leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Verlangsamung des Treibhauseffekts. 

Ein Windrad bedeutet aber auch einen Eingriff in das gewohnte Landschaftsbild und bringt bisweilen unerwünschte Erscheinungen mit sich. Mitunter nehmen Menschen die von den Anlagen ausgehenden Geräusche oder den Schattenwurf als störend war. Um dies zu kompensieren hat der Gesetzgeber im Jahr 2023 ein neues Instrument geschaffen. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) erlaubt es den Anlagenbetreibern einen Betrag von 0,2 Cent pro eingespeister Kilowattstunde an die Gemeinden zu zahlen, welche im Umkreis von 2,5 km flächenanteilsmäßig an die Anlagen angrenzen. Die Bürgerwind Markt Erlbach GmbH & Co. KG zahlt diese Abgabe freiwillig. Aufgrund der jährlichen Produktionsmenge von 3,7 Millionen Kilowattstunden fließen 7.400 € an die Gemeinden Markt Erlbach, Emskirchen und Wilhermsdorf. Zusätzlich profitiert die Standortgemeinde auch von der Gewerbesteuer, welche für Städte und Kommunen eine der wichtigsten Einnahmequellen darstellt.

Ginge es nach dem Willen der Bürgerenergiegesellschaft, würden die Standortgemeinden mit den Einnahmen aus den Erneuerbaren wichtige und nachhaltige Entwicklungen vor Ort, wie beispielsweise die Vereinsarbeit sowie Sport-, Jugend- und Kulturprojekte fördern.

Vorsorglich setzt die Bürgerenergiegesellschaft daher auch auf direkte Hilfe und spendet Jahr für Jahr einen Teil des Erlöses an gemeinnützige Organisationen. In diesem Jahr wurde das Tierheim Unternesselbach mit einem Betrag von 1.000 € unterstützt. Die Spende hat Geschäftsführer Erich Wust bei einem Besuch im Tierheim Unternesselbach an die Leiterin Ulrike Vogel und den Vorsitzenden Wolfgang Bläsing übergeben.

So gehen die Erzeugung von grünem Strom, die regionale Wertschöpfung und das gesellschaftliche Engagement Hand in Hand. Dies fördert die lokale Akzeptanz und gibt der Energiewende damit weiteren Rückenwind.