Thalmässing – Das Windaufkommen auf der Hochebene südlich von Waizenhofen und Landersdorf ist im vergangenen Jahr etwas geringer ausgefallen ist als im Rekordjahr 2023. Dennoch konnte der „Bürgerwindpark Thalmässing“ seine Ertragsprognose wieder deutlich übertreffen.
Seit nunmehr 10 Jahren betreiben die beteiligten Bürger aus der direkten Umgebung und darüber hinaus gemeinsam die fünf Energieerzeugungsanlagen im Rahmen des Echten Bürgermodells.
Die Beteiligung der Menschen vor Ort beim Echten Bürgermodell führt dazu, dass der Fokus neben der Erzeugung von Grünstrom auch auf der regionalen Wertschöpfung und dem Klimaschutz liegt. Dies zeigt sich auch in der finanziellen Unterstützung lokaler Projekte sowie gemeinnütziger Organisationen durch die Bürgerwindenergiegesellschaft.
Im Vergleich zu fossilen Energieträgern bietet die Windkraft zahlreiche Vorteile für das Klima. Im Jahr 2024 wurden 23.279 Tonnen CO2 eingespart, was es etwa 2.587 Bürgern ermöglicht hat, klimaneutral zu leben. Damit trägt die Bürgerwindenergie Thalmässing maßgeblich dazu bei, den Treibhauseffekt zu verlangsamen.
Ein Windrad verändert jedoch auch das Landschaftsbild und kann durch Geräusche oder Schattenwurf stören. Um dies auszugleichen, erlaubt es das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) seit 2023 Betreibern, 0,2 Cent pro eingespeiste Kilowattstunde an angrenzende Gemeinden zu zahlen. Die Bürgerwindenergie Thalmässing zahlt diese Abgabe, für die im Jahr 2024 erzeugten, rund 31 Millionen Kilowattstunden freiwillig. Zudem profitiert die Standortgemeinde von der Gewerbesteuer als wichtige Einnahmequelle.
Die Standortgemeinde kann mit den Einnahmen aus den Erneuerbaren wichtige und nachhaltige Entwicklungen vor Ort, wie beispielsweise die Vereinsarbeit sowie Sport-, Jugend- und Kulturprojekte fördern.
Zusätzlich setzt die Bürgerenergiegesellschaft auch auf direkte Hilfe und spendet Jahr für Jahr einen Teil des Erlöses an gemeinnützige Organisationen. In diesem Jahr erhielt SG Thalmässing 1853 e. V. eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 2.500 €. Geld, dass die Schützen gut gebrauchen können, errichtet der Verein doch gerade einen Neubau.
Der 1. Schützenmeister Jörg Rötter informierte den 1. Bürgermeister und Beiratsvorsitzenden der Bürgerwindenergie, Johannes Mailinger, anlässlich der Spendenübergabe über den aktuellen Stand der Baumaßnahmen. Es wird ein Gebäude mit 12 Luftgewehrständen sowie einer Möglichkeit für das Lichtgewehrschießen für Kinder errichtet wird. Zudem werden die für den Schießbetrieb notwendigen Umkleideräume integriert. Die neue Luftgewehrhalle erfüllt die aktuellen Anforderungen und bietet auch die Möglichkeit, als Leistungsstützpunkt zu dienen.
Im Zuge dieser Neubaumaßnahme sollen auch die bestehenden 25m- und 50m-Stände renoviert werden, um den neuen gesetzlichen und sportlichen Anforderungen zu entsprechen. Die Mitglieder der SG Thalmässing versuchen durch Eigenleistung, die Kosten so weit wie möglich zu begrenzen. Dennoch ist der Verein auf die Unterstützung der Mitglieder und ortsansässigen Unternehmen angewiesen 4. Bislang liegt der Verein im selbst vorgegebenen Zeitplan, der vorsieht, dass in der letzten Juliwoche der Dachstuhl gerichtet wird. Anschließend soll der Innenausbau beginnen, sodass im Frühjahr 2027 der Schießbetrieb in der neuen Luftgewehrhalle aufgenommen werden kann.
Für 2026 ist die Renovierung des Bestandsgebäudes geplant, die bis zum Frühjahr 2028 abgeschlossen sein soll. Da die SG Thalmässing im Jahr 2028 ihr 175-jähriges Bestehen feiert, ist geplant, wäre die Einweihung des kompletten Schießstandes die Krönung des Bauprojektes.
Die Kombination aus der Produktion von nachhaltigem Strom, der regionalen Wertschöpfung und dem sozialen Engagement fördert nicht nur die Akzeptanz vor Ort, sondern gibt auch der Energiewende weiteren Auftrieb.