Der Baubeginn für die 20 MWp große Anlage erfolgte im Juni 2025, und nur fünf Monate später konnte bereits der erste saubere Strom erzeugt werden. Die Anlage der Bürgersonnenenergie Pommersfelden umfasst insgesamt 33.748 Solarmodule mit einer installierten Nennleistung von 20 MWp sowie 49 dezentrale Wechselrichter mit einer Leistung von jeweils 350 kW. Der erwartete jährliche Ertrag von 21.000 MWh entspricht dem Jahresverbrauch von etwa 6.000 Haushalten. Somit können rund 16.000 Tonnen CO2-Einsparung pro Jahr erwartet werden. Der Standort der Photovoltaikanlage befindet sich in einem landwirtschaftlichen Gebiet im Süden der Gemeinde Pommersfelden in Bayern, im südlichen Landkreis Bamberg. Südlich der Anlage verläuft die Bundesstraße B 505. Die Fläche wird zusätzlich als Schafweide genutzt und bietet ideale Voraussetzungen für die Entwicklung einer artenreichen Wiese.
Überbauung: Ein gemeinsamer Netzanschluss für Wind und Sonne
Um die Kapazitäten des Stromnetzes effizienter nutzen zu können braucht es neue innovative Ansätze: Bei der Überbauung nutzen mehrere Anlagen einen gemeinsamen Netzanschluss. So lassen sich die vorhandenen Netzanschlusspunkte optimal auslasten. Zusätzlich kommen neue Projekte schneller ans Netz. Durch die lösungsorientierte Zusammenarbeit von Bayernwerk Netz und Wust – Wind & Sonne konnte das Pilotprojekt in Pommersfelden innerhalb kürzester Zeit erfolgreich umgesetzt werden und die vorhandene Infrastruktur der bestehenden Bürgerwindparks in der Region doppelt genutzt werden. Ein Erfolgsmodell für die weitere Umsetzung der Energiewende bei uns in der Region.
Echtes Bürgermodell
Die Bürgerbeteiligung erfolgt nach dem Echten Bürgermodell. Hier bestimmen die Anleger direkt mit. Die Mindestanlage beträgt 5.000 Euro. Die Auswahl erfolgt nach dem Zwiebelschalenprinzip, d.h. Kommanditisten kommen vorrangig aus der Standortgemeinde und Umgebung. Die Gemeinde erhält die volle Gewerbesteuer. Das sind ca. 603.850 € kalkulierte Gewerbesteuer innerhalb von 25 Jahren für die Standortgemeinde. Bürgerinnen und Bürger vor Ort können den erzeugten Strom direkt über den Anbieter „RegioGrünStrom“ beziehen. Der Sondertarif für die Anwohner beträgt 29,90 ct / kWh (14,60 € / Monat).
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG 2023)
Eine Photovoltaikanlage verändert jedoch auch das Landschaftsbild. Um dies auszugleichen, erlaubt es das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) seit 2023 Betreibern 0,2 Cent pro eingespeiste Kilowattstunde an die Standortgemeinde zu zahlen. Die Bürgersonnenenergie wird diese freiwillig leisten. Bei einem Ertrag von ca. 21.000 MWh sind das ungefähr 42.000 € pro Jahr Direktzahlung an die Standortgemeinde. Die Gemeinde Pommersfelden kann mit den Einnahmen aus den Erneuerbaren wichtige und nachhaltige Entwicklungen vor Ort, wie beispielsweise die Vereinsarbeit sowie Sport-, Jugend- und Kulturprojekte fördern.
